Nachruf auf Ehrenvorsitzenden Franz-Xaver Hirschbold

Liebe Hildegard,

liebe Trauergemeinde,

die Freiwillige Feuerwehr Leutstetten nimmt heute in tiefer Trauer Abschied von unserem Ehrenvorstand Franz Xaver Hirschbold.

Unser Xaver ist am 01. Juli 1959 mit knapp 18 Jahren in die Feuerwehr Leutstetten eingetreten und ist uns somit mehr als über sechzig Jahre treu geblieben. 

Die ersten Jahre in unserer Wehr erlebte er noch unter Kommandant Peter Gugetzer. Unter dessen Führung übernahm er von 1966 bis 1969 die Aufgabe des Schriftführers. Oft berichtete er mit verschmitztem Gesicht von seinen Schreibkünsten als Schriftführer aus dieser Zeit.

Unter Kommandant Manfred Kramel war Xaver immer in den Festausschüssen und Entscheidungsgremien integriert, angefangen mit der Fahnenweihe 1982. Diese begleitete er nicht nur organisatorisch, sondern auch im Rahmen dessen deren Festumzug auf seinem Fahrrad und mit Aktentasche, um den bestmöglichen Überblick zu behalten.

1984 wurde er in das Amt des 1. Vorsitzenden gewählt, welches er bis 2014 und somit drei Jahrzehnte ausübte. Federführend gestaltete er im Jahr 1990 an der 125 Jahrfeier unserer Wehr mit und war maßgeblich an dem Gelingen des damals mehrtägigen Festes beteiligt.

Auch unseren jetzigen Kommandanten Michael Rattelmüller unterstützte er immer in allen Belangen, die den aktiven Dienst betrafen, wie unter anderem die Fahrzeugweihen des TSF-W im Jahr 1997, des neuen Gerätewagens 2004 und die Weihe, den Umzug und die Einrichtung unseres neues Feuerwehrhauses 2012.

Nach seinem Rückzug als 1. Vorsitzender engagierte sich Xaver weiter als Ehrenvorsitzender für unseren Verein und organisierte und delegierte wie gewohnt tatkräftig – unter anderen im Festausschuss bei der Ausrichtung der 150 Jahrfeier im Jahre 2015.

Unermüdlich war Xaver kontinuierlich darauf bedacht, durch Aktivitäten und Festivitäten das Leben im Dorf aufrechtzuerhalten, bzw. gerade nach der Pandemie wieder aufleben zu lassen. Wir erinnern uns an das durch ihn initiierte und organisierte Weißwurstfrühstück für die Leutstettner im Biergarten nach den ersten Lockerungen der Corona-Regeln.

Es war ihm immer ein großes Anliegen, dass die Feuerwehr ein Dorffest ausrichtet, nicht nur um neue Mitglieder zu gewinnen, sondern auch, damit innerorts Kontakte geknüpft und erhalten werden konnten. Er unterstütze den Gedanken der Restaurierung der alten Fahne und gerade vor ein paar Wochen ermöglichte er die Finanzierung von zwei neuen Zelten für unseren Verein.

Die meisten kennen sicherlich das Sprichwort „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“.  In unserer Feuerwehr waren im Wesentlichen Manfred und Xaver für die Erziehung und Prägung unserer Feuerwehr zuständig. Durch Ihrer beider über Jahrzehnte andauerndes selbstloses Engagement und ihre Hilfsbereitschaft haben sie sicherlich maßgeblich dazu beigetragen, dass unser Verein auch heute noch auf stabilen Beinen steht und das trotz der generellen diversen Veränderungen in der Gesellschaft. 

Ich hoffe und denke, dass wir unseren Team-Geist, Hilfsbereitschaft und vor allem unser friedlich-geselliges Miteinander beibehalten können.

Definitiv verinnerlicht haben inzwischen alle in Vorbereitung einer jedweden Veranstaltung die sofortige Abfrage der der goldenen Lieblins-Organisationspunkte von Xaver:

Musikalische Untermalung:

Edi anrufen, ob die Unterbrunner noch frei sind und kommen können.

Dekoration:

Je nach Jahreszeit und Art der Veranstaltung entweder Klaus Zwick anrufen und nach frischen jungen Birken fragen oder mit Gertrud sprechen wegen der Blumenauswahl.

Essen:

Scholler anrufen, ob Sie uns noch logistisch unterbringen können oder grillen oder Alfred fragen, ob er -mal wieder- Zeit und Lust hätte für alle zu kochen.

Lieber Xaver, wir Alle werden dich als umtriebigen Geist für ganz Leustetten und unsere Feuerwehr im Speziellen in Erinnerung behalten. Auch wird die Feuerwehr deine bis zuletzt ausgesprochenen Wünsche nach Weiterführung von diversen Veranstaltungen immer vor Augen haben. Viele langjährige Mitglieder in der Vorstandschaft erinnern sich gerne zurück an Vorstandsitzungen mit unserem Dreigestirn Xaver, Manfred und Lenz zurück. 

Es war immer unterhaltsam und unsere Drei waren immer wieder in hitzige Diskussionen verwickelt – aber eines ist festzuhalten: am Ende waren sie sich immer einig – und das war gut so – und jetzt habt ihr eure Letzte Ruhestätte nahe beieinander gefunden.

So lieber Xaver – ruhe in Frieden.

Wir werden dir immer ein ehrendes Andenken bewahren.